Mit der Lastganganalyse Lastspitzen senken und Energiekosten sparen
Eine Lastganganalyse ist ein wichtiger erster Schritt, um den Stromverbrauch eines Unternehmens zu analysieren und dadurch optimieren zu können. Im Rahmen eines Beratungsgesprächs können wir so mit Ihnen gemeinsam erste Strategien erarbeiten, um Ihr Energiemanagement zu verbessern, Ihre Lastspitzen zu verringern und Ihre Netzentgelte zu reduzieren. Für eine tiefergehende Analyse empfehlen wir Ihnen ein Energieaudit oder ein Energiemanagementsystem.
Was ist eine Lastganganalyse?
Eine Lastganganalyse ist eine Methode zur Analyse des Stromverbrauchs eines Unternehmens. Dabei werden die Verbrauchsmuster im Laufe eines bestimmten Zeitraums (meist eines Jahres) untersucht, um Schwankungen und Abweichungen vom Durchschnitt aufzudecken.
Was ist ein Lastgang?
Ein Unternehmen kann mithilfe eines Lastgangs, auch Lastprofil genannt, detaillierte Informationen über seinen Stromverbrauch erhalten. Lastgangdaten bestehen in der Regel aus den Verbrauchswerten des Unternehmens, die in Arbeitsintervallen von je 15 Minuten gemessen werden. So können Unternehmen ihre Hauptverbrauchszeiten und andere wichtige Aspekte ihres Energieverbrauchs verstehen.
Beispiel Lastgangdaten für einen Tag
Die Durchschnittsleistung der vergangenen 15 Minuten wird jede Viertelstunde gespeichert. Die abgebildete Darstellung zeigt die gespeicherten Werte der letzten 24 Stunden.
Für wen werden Lastgangdaten erfasst?
Lastgangdaten werden in der Regel für Unternehmen erfasst, die einen beträchtlichen Jahresverbrauch an elektrischer Energie haben, typischerweise mehr als 100.000 kWh. Der Stromverbrauch dieser Unternehmen wird durch einen sogenannten RLM-Zähler erfasst, der auch die Verbrauchsdaten für den Lastgang festhält.
Woher bekomme ich meine Lastgangdaten?
Die Lastgangdaten erhalten Sie in der Regel direkt von Ihrem Stromversorgungsunternehmen – dieses ist dazu verpflichtet, Ihnen die Daten auf Anfrage unentgeltlich zu übermitteln. Mit einer entsprechenden Vollmacht können auch wir die Daten in Ihrem Namen anfordern.
Warum lohnt sich eine Lastganganalyse?
Eine Lastganganalyse hilft Ihnen, Muster im Energieverbrauch Ihres Unternehmens zu erkennen und Anomalien zu identifizieren. Dies ist entscheidend für die Verbesserung der Energieeffizienz und die Reduzierung der Betriebskosten, da es die Identifizierung und Behebung von Problembereichen ermöglicht. Außerdem können Strategien entwickelt werden, um Ihre Lastspitzen und damit Ihre Netzentgelte zu reduzieren.
Lastspitzen reduzieren – Netzentgelte senken
Was sind Lastspitzen?
Eine Lastspitze, auch Spitzenlast genannt, bezeichnet den Zeitpunkt innerhalb eines bestimmten Zeitraums (beispielsweise täglich oder monatlich), zu dem der Energieverbrauch am höchsten ist. In technischen Begriffen wird die Lastspitze in Kilowatt (kW) oder Megawatt (MW) gemessen und gibt die maximale elektrische Leistung an, die zu einem bestimmten Zeitpunkt verbraucht wird.
Was sind Netzentgelte?
Netznutzungsentgelte, meist kürzer Netzentgelte genannt, sind Gebühren, die Netzbetreiberunternehmen erheben, um die Infrastruktur des Stromnetzes aufzubauen, zu betreiben und instand zu halten. In letzter Instanz werden diese Gebühren durch die Stromkund*innen bezahlt. Ein bedeutender Anteil dieser Netzentgelte sind die Leistungsentgelte, die sich nach der maximalen Leistungsaufnahme (gemessen in Kilowatt oder Megawatt) zu einem bestimmten Zeitpunkt richten. Die Netzentgelte machten 2022 durchschnittlich etwas mehr als 20 % der Stromkosten aus.
Zusammensetzung des Strompreises 2022
Hohe Lastspitzen führen zu hohen Netzentgelten
Eine der zentralen Aufgaben der Netzbetreiber*innen ist es, die Zuverlässigkeit und Robustheit der Stromnetze zu jeder Zeit zu gewährleisten. Das Netz muss deswegen nicht nur den durchschnittlichen Verbrauch, sondern auch den möglichen Spitzenverbrauch aller Verbraucher*innen bewältigen können. Hohe Lastspitzen erfordern dementsprechend Investitionen in die Netzinfrastruktur, die Sie über Ihre Netzentgelte mitfinanzieren. Dabei kann bereits eine einzige hohe Lastspitze im Jahr zu einem deutlich höheren Netzentgelt führen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Gelingt es Ihnen, Ihre Lastspitzen zu reduzieren, können Sie Ihre Stromrechnung senken – und zwar selbst dann, wenn Sie insgesamt die gleiche Menge Energie verbrauchen.
Reduzierung des Netznutzungsentgelts durch Lastspitzenminderung
Eine Lastganganalyse kann dabei helfen, Lastspitzen zu identifizieren und Strategien zur Reduzierung dieser Spitzen zu entwickeln. Folgende Maßnahmen können dabei helfen, die Lastspitzen zu reduzieren:
- Peak Shaving (Spitzenkappung): Peak Shaving zielt darauf ab, die Höhe der Lastspitzen zu reduzieren. Durch das Abschneiden oder „Rasieren“ der Spitzen der Lastkurve können Unternehmen ihre maximale Nachfrage und somit die damit verbundenen Kosten reduzieren.
Beispiele für Peak Shaving-Strategien sind:
• der Einsatz von Energiespeichersystemen, die Energie in Zeiten niedrigerer Nachfrage speichern und während der Spitzenlastzeiten abgeben,
• das temporäre Abschalten nicht essenzieller Systeme während der Spitzenlastzeiten
• oder die zeitliche Verlagerung energieintensiver Prozesse auf Zeiten mit niedrigerer Netzbelastung.
Durch diese Strategien können Lastspitzen effektiv geglättet werden, was zu niedrigeren Energiekosten führen kann. - Analyse und Anpassung des Energieverbrauchs: Die systematische Untersuchung der Energieverbrauchsmuster eines Unternehmens führt zu einem besseren Verständnis für die vorhandenen Lastspitzen und hilft dabei, verbrauchsintensive Geräte zu erkennen. So können Strategien entwickelt werden, um den Energieverbrauch insgesamt und damit auch die Lastspitzen zu reduzieren.
Beispiel Peak Shaving
Niedrigere Stromkosten durch Verbrauchsverlagerung
Elektrischer Strom kostet nicht immer gleich viel. Energieversorgungsunternehmen bieten zum Teil Tarife mit einem sogenannten Niedertarif (NT) und einem Hochtarif (HT) an. Typischerweise sind die Hochtarifzeiten tagsüber, wenn Industrie und Haushalte den größten Energiebedarf haben, während die Niedertarifzeiten in die Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende fallen.
Eine Lastganganalyse kann ihnen dabei helfen, Strategien zu entwickeln, um einen Teil Ihres Energieverbrauchs von der HT-Zeit in die NT-Zeit zu verlegen. Dies kann über eine Anpassung der Produktionsabläufe erfolgen oder mit Hilfe von Speichersystemen, die Energie zum Beispiel in den frühen Morgenstunden speichern und sie zu den Spitzenlastzeiten wieder abgeben.
Fördermöglichkeiten für Ihr Lastspitzenmanagement
Ihre Lastspitzen kontrollieren und regulieren Sie durch ein Lastspitzenmanagement. Dieses kann, je nach Ihren individuellen Bedürfnissen, aus reinen Verhaltensänderungen bestehen, aber auch die Installation von bestimmter Hard- und Software erfordern.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert solche Investitionen im Rahmen des Moduls 3: MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software mit bis zu 50 % der Kosten. Auch entsprechende Personalschulungen sind förderfähig.
Förderquote Modul 3 nach Unternehmensgröße
Mit der Lastganganalyse dauerhaft Kosten senken
Die Optimierung Ihres Energieverbrauchs beginnt mit einer fundierten Lastganganalyse. Senken Sie Ihre Lastspitzen, verringern Sie Ihre Netzentgelte und verlagern Sie Ihren Verbrauch in günstigere Tarifzeiten. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine umfassende Lastganganalyse, um den ersten Schritt in Richtung nachhaltiger Energiekostensenkung zu gehen. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien zur Reduzierung Ihrer Lastspitzen und zur effizienten Gestaltung Ihres Energieverbrauchs.