Energiemanagement nach ISO 50001: Ein Wegweiser zur nachhaltigen Unternehmensführung

Ein effizientes Energiemanagementsystem (EnMS) ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Unternehmensführung. Die Norm ISO 50001 bietet einen international anerkannten Rahmen für die Implementierung eines solchen Systems und verhilft Unternehmen nicht nur zu einem verantwortungsbewussten Energieverbrauch, sondern auch zu signifikanten Kosteneinsparungen.

Im folgenden Artikel bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick zu den Grundlagen, Pflichten, Fördermöglichkeiten und den Ablauf eines Energiemanagementsystems.

Welche Vorteile bietet ein Energiemanagementsystem?

Die Implementierung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 bietet eine Reihe von Vorteilen:

• Energiekostenreduktion: Durch die systematische Erfassung und Analyse der Energieflüsse können Sie in Ihrem Unternehmen Einsparpotenziale identifizieren und umsetzen.
• Optimierung der Betriebsabläufe: Durch die Verbesserung der energetischen Performance können Prozesse optimiert und die Produktivität gesteigert werden.
• Compliance und Reputationsmanagement: Ein zertifiziertes Energiemanagementsystem hilft Ihnen dabei, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und fördert ein positives Image in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften.
• Nachhaltige Wertschöpfung: Ein Energiemanagementsystem fördert die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und unterstützt langfristige Ihre Unternehmensziele hinsichtlich der Umweltverträglichkeit.

Kann eine Energiemanagementsystem durch Fördermittel unterstützt werden?

Ja, im Rahmen des Moduls 3: MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Technologien und Systemen, die mit dem Energie- oder Umweltmanagement in Zusammenhang stehen.

Gefördert werden:

• Energiemanagement-Software
• Sensorik und Steuerungstechnik
• Personalschulung
• Cloud-Dienste

Die maximale Förderquote beträgt, abhängig von der Unternehmensgröße, bis zu 45 %, wobei die Förderung auf 20 Millionen Euro pro Vorhaben begrenzt ist.

Förderquote Modul 3 nach Unternehmensgröße

Energiemanagement mit Struktur – der PDCA-Zyklus

Die Einführung eines Energiemanagementsystems erfolgt anhand des sogenannten PDCA-Zyklus: ein kreislaufförmiger Prozess mit dem Ziel, ständige Verbesserungen zu erzielen.

Der Prozess besteht aus vier Phasen: Planungsphase (Plan), Umsetzungsphase (Do), Überprüfungsphase (Check), Verbesserungsphase (Act).

Der PDCA-Zyklus

Befreiung von der Auditpflicht durch ein Energiemanagementsystem

Große Unternehmen sind in Deutschland dazu verpflichtet, alle vier Jahre ein Energieaudit durchzuführen. Durch die Implementierung eines Energiemanagementsystems können sie sich von der Pflicht zur Durchführung eines separaten Energieaudits befreien lassen.

Sind die im Energiemanagementsystem identifizierten Maßnahmen verpflichtend?

Seit dem 1. Oktober 2022 werden Unternehmen mit einem Gesamtenergieverbrauch von über 10 GWh im Jahr durch die Verordnung für mittelfristig wirksame Maßnahmen zur Energieversorgungssicherheit (EnSiMiMaV) dazu verpflichtet, im Rahmen des Energiemanagementsystems als wirtschaftlich identifizierte Maßnahmen innerhalb von 18 Monaten umzusetzen. Maßnahmen gelten als wirtschaftlich umsetzbar, wenn sie sich innerhalb von maximal drei Jahren rentieren.

Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahmen muss gemäß der DIN EN 17463 (VALERI) erfolgen, welche eine einheitliche Methode zur Bewertung von energiebezogenen Investitionen bietet.

Das vom Bundestag beschlossene, aber noch nicht in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz (EnEfG) kennt eine solche Umsetzungspflicht allerdings nicht mehr.

Energiemanagementsystem versus Energieaudit: Was passt zu Ihrem Unternehmen?

Zur Steigerung der Energieeffizienz können Unternehmen zwischen einem Energiemanagementsystem und einem Energieaudit wählen. Das Energiemanagementsystem ist ein dauerhafter Prozess für kontinuierliche Energieoptimierung, der tief in die Unternehmensstrukturen integriert und durch ein Zertifikat nachgewiesen wird. Ein Energieaudit hingegen stellt eine punktuelle Momentaufnahme des energetischen Status dar. Im Vergleich zu einem Energiemanagementsystem ist ein Energieaudit mit weniger Aufwand und deswegen in der Regel mit geringeren Kosten verbunden.

Als Faustregel gilt: Unternehmen mit komplexeren Energiestrukturen und höherem Energieverbrauch profitieren vor allem langfristig eher von einem Energiemanagementsystem, während ein Energieaudit bei einer einfacheren Energiestruktur und geringerem Energieverbrauch sinnvoller sein kann.

Neue Pflichten durch das Energieeffizienzgesetz

Das kürzlich verabschiedete Energieeffizienzgesetz (EnEfG) legt neue Anforderungen an Unternehmen fest, um die Energieeffizienz zu verbessern und den Energieverbrauch zu reduzieren. Gemäß dem EnEfG müssen Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von über 7,5 GWh ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach EMAS-Regelungen einführen. Diese Anforderung wird 20 Monate nach der Gesetzesverkündung oder nach Erreichen des angegebenen Verbrauchs wirksam.

Strukturiert und planvoll: Steigern Sie Ihre Energieeffizienz!

Unser Team steht Ihnen zur Seite, um ein maßgeschneidertes Energiemanagementsystem in Ihrem Unternehmen zu implementieren. Gemeinsam können wir nicht nur Ihre Energieeffizienz steigern, sondern auch Ihre Betriebskosten senken und Ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.